Zwischenbericht III
(Schlussband)
es ist ein Stück von mir

Wendel Schäfer
Diarium 2008 - 2010,
Books on Demand
Norderstedt 2011 ISBN 978-3-8448-0354-9
208 Seiten, 13,70 Euro

 
Wendel Schäfer-
Zwischenbericht III
 
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Mit Zwischenbericht III schließt eine 28 jährige (1982 bis 2010) Dokumentation. Es handelt sich um zeitgeschichtliche Betrachtungen, Reflexionen und Kommentierungen. Unbequemes und Unerhörtes wird aufgedeckt, beschrieben und öffentlich gemacht. Kritisch, beherzt und nachdrücklich literarisch.

 

Meinungen

Mit Zwischenbericht III bringt der Autor Wendel Schäfer abermals seine kritische Distanz gegenüber dem allgemeinen Unbill aus Finanzwelt, internationaler Politik und gesellschaftlicher Verkrustung bzw. Verdummung zum Ausdruck. Würden Entscheidungsträger mit der Klarsicht und Konsequenz des Autors zu denken beginnen, wäre wohl bald einiges zum besseren bestellt.

(Michael Schaffer)

 

Leseproben

Donnerstag, 16.12.10
Soll die Demokratie im Allgemeinen und die repräsentative Demokratie in Besonderem nicht vor die Hunde gehen, bedarf es zwischen Regierten und Regierenden transparenter, vertrauenswürdiger und zuverlässiger Denk- und Handlungsbereitschaft. Wenn die Bürgerinnen und Bürger regierungskompetenzen akzeptieren sollen, möchten sie die gewählten Repräsentanten in die Pflicht nehmen. Das Volk verlangt Wohlfahrt, Fürsorge und Sicherheit.
Hierin besteht eine primäre Verpflichtung der Politik. Für nachstehende Grundbedürftnisse muß sich ein Staat, und gerade ein demokratisch verfasster Staat, in die Pflicht nehmen lassen.:

Innere und äußere Sicherheit
Bildung
Gesundheit
Kommunikation
Mobilität
Finanzen
Energie
Arbeit und soziale Grundsicherung

Durch Verkauf, Kapitalisierung und Privatisierung vermag der Staat den Grundversorungen der Bürgerinnen und Bürger nicht in nachvollziehbarer Weise nachzukommen. Grundansprüche werden nur noch nachlässig, lückenhaft oder überteuert geboten. Wählerinnen und Wähler wähnen sich vernachlässigt, geschröpft und betrogen. Und wenn nun noch eine solch verformte Demokratie Interesse, Teilnahme (Wahlen) und Engagement einfordert, grenzt das nicht an, das ist Zynismus. Demokratieferne ist Menschenferne.

 

Montag, 17.05.10
Schulden, Steuern, Sparen, Pleiten, Bonds, Fonds, Rating, Investment, Rendite… Schlagwörter in der Kette unendlicher Gespräche und Sorgen. Und dann:, Die eine oder andere Bank müsste man zerschlagen…‘
Hat man es immer noch nicht begriffen? Es sind doch nicht Banken, Börsenplätze, Sparkassen, Agenturen, Wall Street, Hedgefonds…, die zu (zer)schlagen sind. Es sind M e n s c h e n (Männer meist), die agieren, spekulieren, handeln, verkaufen. Spielen, riskieren, gewinnen, verlieren, schieben, übervorteilen, verdienen, sich bereichern… Nennt diese Menschen beim Namen, zeigt ihre Gesichter, verratet, wo sie wohnen, sagt wie sie sich kleiden, wo sie essen, sich vergnügen. Was haben sie für Hobbies, sind sie verheiratet, Kinder? Macht sie kenntlich, zeigt sie an, setzt sie fast, klagt sie an, nehmt ihnen ihre Freiheit. Es sind Menschen, die aus Gier und Arroganz andere ruinieren. Sie treiben Millionen in Existenznot, Arbeitslosigkeit, Depression, Krankheit und Tod. Hier handeln Kriminelle, nicht Banken… haben Gesichter, mit Ohren und Nasen, haben Hände, Füße, Schultern… Hier packt sie und zerrt sie aus ihren Büros, macht sie öffentlich und zieht sie zur Verantwortung.
Dann und nur so werden das kapitalistische Monster zu bezwingen, der Moloch zu zerstören und die Würgeschlangen Profit und Habgier abzustreifen sein.

 

Samstag, 10.07.10
Vor zehn Tagen legte die Bundesintegrationsbeauftragte ihren Jahresbericht vor. Und kam zum sensationellen Schluss, dass Kinder und Jugendliche verschieden sind. Bloß in der Begabung, was man Intelligenz zu nennen pflegt, sind alle gleich. Schul- und Berufsversagen sind einer mangelnden oder mangelhaften Förderung durch ein mit Mängeln behaftetes deutsches Schulsystem geschuldet. Punkt und basta. Und am benachteiligsten sind Kinder und Jugendliche mit ,Migrationshintergrund‘. (In die Klammer: Oder sollte man hier korrekterweise von Immigrationsvordergrund sprechen?) Intelligenz ist sehr komplex und m e s s b a r. Sie enthält u.a. Befähigungen im allgemeinen Wissen, allgemeinen Verständnis, rechnerischen/logischen Denken, Analogien bilden, Merkfähigkeit, Konzentration, Ausdauer, Verknüpfungen herstellen, Ordnungen erkennen… Eine hübsche Faktorenliste, die von Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen, auch nur sehr unterschiedlich erfüllt werden kann. Und da es nun bei allen möglichen Verfahren auch sprachfreie Tests gibt, sticht das ständig hergeplapperte Argument der einseitig vernachlässigten Einwandererkinder nicht.
Einfacher: Aus einem Oldenburger Kaltblut trainiere ich keine Halla, aus einer Bildungsideologin (keine Namen), mache ich keine Schönheitskönigin, aus einem Rollstuhlfahrer keinen Stabhochspringer. Es sei denn, man legt die Hürden tiefer, ändert den Schönheitskanon oder legt andere (=genehme) Maßstäbe an. Auf die Schule übertragen: Geringere Anforderungen, keine Leistungsnachweise, keine Noten, keine Zeugnisse. Gymnasium für alle. Schule der Integration (ob man will oder nicht) gleich Schule der Zukunft.
Ein Tipp, der zumindest langfristig Linderung des Problems schaffen könnte: Schaut euch die Typen an (wegen der ,Typenlehre‘), die ins Land einwandern wollen. Ich denke aber eher, dass wir das gar nicht zu entscheiden haben. Das haben die Immigranten längst selber in den Mund, in die Hände und Füße genommen. Bei tat- und finanzkräftiger Unterstützung von uns. Ob man will oder nicht: Das Problem liegt nicht im deutschen Bildungswesen oder seinem Schulsystem, sondern zu allererst in der (geistigen) Verfasstheit der Menschen, die zu uns einwandern.

 

Freitag, 27.08.10
Noch etwas aus deutscher (Ver)Bildungspolitik: Man kann versuchen, einem Esel das Klavierspiel beizubringen. Dabei wird selbst dem Einfältigsten aufgehen, dass das nicht gelingen wird. Wenn nun der Esel das Klavierspiel nicht lernt, so braucht es die Tochter von dem und der Sohn von der auch nicht lernen und können. Das nennen sie dann hierzulande Chancengleichheit. So geht ROT/GRÜNE Bildungspolitik. Anders ausgedrückt: Bildung von unten nach unten.

 

 



 


 

 

 

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